Auf Klassenfahrt nach Nizza

Die Mittelmeerküste Südfrankreichs wirkt so malerisch wie in einem Roman beschrieben. In Wahrheit ist nur der Name dieses Riviera-Abschnittes der Literatur entsprungen. Die „Azurblaue Küste“ mit ihrer exotischen, farbenfrohen Flora und artenreichen Unterwasserwelt bietet optimales Potential für eine Klassenreise. Vor dem bergigen Hinterland mit seinen bildreichen Bergdörfern erstrecken sich aufregende mondäne Prominenzhochburgen und einsame Buchten.

Unterwegs in der Kulturhochburg am Meer:
Nizzardisch für Einsteiger

Ins südländische Getümmel stürzt sich die Besuchergruppe in den engen, verwinkelten Gassen und weiten Plätzen der Altstadt Nizzas. Auf Schritt und Tritt gibt es hier barocke Kirchen und unzählige Cafés und Restaurants zu entdecken. Einen eindrucksvollen Überblick über das Straßengewirr und den Hafen verschafft man sich am besten vom 90 Meter hoch gelegenen Berg „Le Chateau“.

In der Kulturmetropole Nizza schlagen Liebhaberherzen höher. Moderne und zeitgenössische Kunst wohin das Auge blickt: Manet, Degas und Roy Lichtenstein, Andy Warhol oder Niki de Saint Phalle. Den Malern Chagall und Matisse sind hier sogar eigene Museem gewidmet. Wer für bewegte Kunst „brennt“, den zieht es ins Centre Cinématographique, dem Informationszentrum in Sachen Film.

Die exotische Flanier-Meile „Promenade des Anglais“ mit breitem Kiesstrand, hellen Fassaden und grünen Palmen vor blauem Himmel laden zu einem sonnigen Spaziergang ein. Das berühmteste Bauwerk ist das in den 1960er Jahren errichtete Hôtel Negresco mit seinen edlen Salons. Im Jardin Albert 1er aus dem 19. Jahrhundert werfen Sie einen Blick auf die bizarre Schönheit des mittlerweile geschlossenen Art-déco-Kasinos im Palais de la Méditerranée. Auf dem Cours Saleya kommt man mit den Blumen- und Gemüsehändlern der Region ins Gespräch.

Unterwegs an der Cote d´Azur: Die Mischung macht´s

Östlich von Nizza liegt das hübsche mittelalterliche Bergdorf Èze mit grandiosem Fernblick aus dem Kakteengarten. Hier tritt die Klasse in die Fußstapfen des Philosophen und Schriftstellers Friedrich Nietzsche. Dieser thematisierte seine Wanderungen auf dem heute nach ihm benannten „Sentier-Friedrich Nietzsche“ in Briefen, die er 1883/84 aus dem Winterexil schrieb.

Menton, der östlichste Ort an der Cote d´Azur direkt an der Grenze zu Italien gelegen, heißt die Besucher mit seinen unzähligen Zitronenbäumen willkommen. Die Stadt hat einen besonderen Flair und ist besonders wegen der schönen Altstadt und den verwinkelten Gassen empfehlenswert.

Westlich von Nizza wartet eines der ältesten Städtchen der Küste nicht nur mit beeindruckendem Yachthafen, schöner, verwinkelter Altstadt mit urigen Geschäften und der Festungsanlage auf. Malerei-Fans bekommen im Picasso-Museum ungewöhnliche Einblicke. Köstlichkeiten und Spezialitäten der Region lernt die Gruppe bei einem Spaziergang über den provenzalischem Markt besser kennen.
Feiern lassen sich die Filmschaffenden gerne im glamourösen Cannes. Wer hier die prunkvolle Promenade „Croisette“ herunterschlendert, taucht in die bunte Welt des Luxus- und Badeortes ein. Jedes Jahr im Mai wird die Stadt und ihre Flaniermeile während der Internationalen Filmfestspiele zur Heimat internationaler Stars und Sternchen. Auch wegen der eleganten Geschäfte und dem Yachthafen ist der Ort ein Hotspot für Superreiche.

Kontrastprogramm verspricht ein Abstecher in das faszinierende Künstlerörtchen St. Paul de Vence mit kleinen Lädchen inmitten einer farbenfrohen Kunstlandschaft. Die Kunstsammlerin Aimée Maeght gründete in den fünfziger Jahren eine Stiftung für zeitgenössische Kunst und trug dazu bei, dass der Ort eine Stunde nördlich von Nizza ein Zentrum für moderne Kunst wurde. Die Einrichtung zeigt in ihren lichtdurchflutenden Räumlichkeiten Exponate von Chagall, Miró, Bonnard, Kandinsky, Léger und Matisse. In Grasse, der „Hauptstadt“ der Parfümherstellung, werden die Geheimnisse der betörenden Düfte gelüftet. Auf die Spuren der alten Römer begibt sich die Klasse in Fréjus und St. Rapaël. Hafen, Amphitheater und das Aquädukt aus römischer Zeit sind beeindruckende Zeugnisse der Menschheitsgeschichte.

Tipp für Schulklassen: In Fréjus werden wissenschaftliche Ausgrabungen und besondere Funde im Archäologischen Museum Besuchergruppen zugänglich gemacht. Der Eintritt ist frei!

Unterwegs an der Cote d´Azur: Ausflug ins Mondäne

Im Fürstentum Monaco unweit der italienischen Grenze spürt man auf nur wenigen Quadratkilometern hochkonzentrierten Glanz und Glamour. Jeder zweite Einwohner hier ist millionenschwer. Den Reichtum des Stadtstaates kann die Klasse z.B. am Casino von Monte Carlo, dem Hotel de Paris, am Yachthafen oder der Oper ablesen. Große internationale Aufmerksamkeit herrscht auch während der Formel 1-Rennen, die mitten im engen Stadtgebiet ausgetragen werden.
Tipp für Schulklassen: Botanikbegeisterte kommen im Jardin Exotique voll auf ihre Kosten. Inmitten der außergewöhnlichen Pflanzenwelt genießen alle einen beeindruckenden Panoramablick über den zweitkleinsten Staat der Welt. 85 m über dem Meeresspiegel und direkt neben dem Fürstenpalast hat man auch vom Ozeanografischen Museum einen spektakulären Blick auf den luxuriösesten Kleinstaat der Erde. 4000 Fischarten und 200 wirbellose Wassertiere beherbergt das prunkvolle Bauwerk dieses Instituts für Meereskunde. Aber auch historische Forschungsgeräte oder das Skelett eines Blauwals können besichtigt werden. Individuelle Gruppenbesuche können mit der Museumspädagogik der Einrichtung nach Absprache erarbeitet werden.

Abenteuer vor der Küste: Lerinische Inselerkundung

Vor der Küste Cannes warten traumhafte Inseln darauf entdeckt zu werden. Die schönste und aufregendste der Lerinischen Inselgruppe ist wohl Sainte Marguerite. Nach 15 Minuten Fahrt erreicht die Gruppe die mit Eukalyptus und Kiefern bewachsene Felseninsel. Sie birgt viele Geheimnisse, die es zu entdecken gilt. Im Norden des Eilandes im Fort Royal wurde im 17. Jahrhundert der Mann mit der eisernen Maske gefangengehalten. Auf der Spur des Insassen, der der Zwillingsbruder Ludwigs des XIV. gewesen sein soll, kann man sich in seiner ehemaligen Zelle begeben. Im Museum sind zudem handschriftliche Aufzeichnungen eines weiteren Gefangenen zu bestaunen. Diese wurden erst 1990 bei Restaurierungsarbeiten in der Zellenmauer entdeckt. Noch spannender wird es nur für den, der sich traut, auch eine Nacht in den ehemaligen Hafträumen des Forts zu verbringen. Und weiter geht es auf dem inseleigenen botanischen Lehrpfad hinein in die Geheimnisse der Pflanzenwelt.

Unterwegs an der italienischen Riviera: Weite Blüten, enge Gassen

Der italienische Teil der Riveria erstreckt sich bis in die Toskana. An der ligurischen Küste östlich und westlich der norditalienischen Metropole Genua herrscht zu jeder Jahreszeit mildes Klima. Hier kann man es sich auf einer Schülerreise inmitten exotischer Pflanzen und historischer Zentren mit einer Prise Meer gut gehen lassen.

Die Region zwischen Bordighera und San Remo gleich hinter der französischen Grenze wird als eigentliche Blumenriviera bezeichnet. Viele Blumenfelder und Märkte, auf denen die bunten Gewächse feilgeboten werden, gaben diesem Küstenabschnitt seinen Namen. Heute prägen jedoch auch viele ertragssteigernde Gewächshäuser die Gegend. Einst wurden in dieser Region überwiegend Oliven und Zitrusfrüchte angebaut. Dies änderte sich als zwei Ausländer sich im 19. Jahrhundert an der Küste ansiedelten und sich der Botanik verschrieben. Der französische Schriftsteller Alphonse Karr verbrachte seine letzten Jahre in Saint-Raphaël bei Cannes nahe der heutigen italienischen Grenze im Exil und vertrieb Blumensamen in die ganze Welt, vor allem aber nach Paris. Zudem ließ sich der englische Lord Sir Thomas Hanbury hier nieder und erschuf auf seinem Anwesen einen imposanten botanischen Garten. Er pflanzte Rosen, Palmen und Mimosen an. Die italienischen Bauern stellten nach und nach ihren Anbau im ganzjährig milden Klima ebenfalls auf Blumen um. Und so wurde der Küstenabschnitt zur Blumenriviera. Die Palmenriviera schließt sich unmittelbar und übergangslos an. Die rund 70 km lange Küste, die überwiegend von diesen tropischen Gewächsen geprägt ist, erstreckt sich zwischen Laigueglia nahe Alassio und Varazze bei Genua.

Ein Überangebot an Farben und Düften erwartet die Klasse in Bordighera. Mehrere tausend Palmen, Zitronen-, Orangen- und Olivenbäume prägen diesen besonderen Fleck an der Palmenriviera. Tauchen sie mit der Klasse ein ins exotische Pflanzenmeer! Im Kurort Sanremo lohnt sich ein Spaziergang durch die verwinkelten Gassen und Durchgänge der Altstadt „La Pigna“. Die Blumenstadt macht ihrem Namen alle Ehre. Auf dem Markt des größten Ortes an der Blumenriviera können Besucher im wahrsten Sinne in einem Meer von Nelken und Rosen „schwimmen“. Immer an der Küste entlang erreicht die Gruppe Alassio. Weiße Sandstrände und die malerische Altstadt gilt es zu erobern! Über 20 Kirchen und Kapellen gibt es auf einem Stadtspaziergang zu entdecken. Der Stadtpark ist von einer kleinen Mauer umgeben, die seit 1951 von Bewohnern und Künstlern mit bunten, ungleichmäßig formatigen Fliesen versehen wurde. Dieses Gemeinschaftskunstwerk initiierte der Schriftsteller Ernest Hemmingway. Bis heute ist dieser Brauch lebendig. Endpunkt der Reise an der Riviera ist die Perle Liguriens. Schon von weither können Seefahrer das Wahrzeichen Genuas, den über 100 m hohen Leuchtturm aus dem Jahr 1544 erspähen. Die pulsierende Hafenstadt mit dem größten Containerumschlagplatz des Mittelmeeres ist Ausgangspunkt vieler Kreuzfahrten und Fährlinien. Die Seefahrt hat hier schon immer eine große Bedeutung gehabt und die Bewohner der Metropole beeinflusst. Kein Wunder also, dass der berühmteste Sohn der Stadt, Christoph Kolumbus, von hier aus die Welt entdecken wollte! In der Altstadt, eine der weitläufigsten in ganz Europa, kann man buntes Treiben und mediterranes Flair erleben.

Übernachtungen

Für Schulklassen bieten sich in Hotels und Hostels ganz unterschiedliche Übernachtungsmöglichkeiten. Wir von klaju suchen Ihnen gerne eine passende Unterkunft heraus. Geben Sie bei Ihrer Anfrage oder Buchung einfach an, welches Budget sie zur Verfügung haben, wie wichtig Ihnen die Originalität Ihrer Unterkunft ist und ob Sie spezielle Wünsche für die Verpflegung haben.